Mitgliedschaft
Judo.
Teilnahme andere
Sportarten.

Mitglied werden












* Pflichtfelder




Mitglied werden












* Pflichtfelder





04/02/2022 / News

Messerabwehr, daran sch(n)eiden sich die Geister

Lehrgang zur Messerabwehr im Goshin-Jitsu-Verband

Schon immer war die Messerabwehr in der Selbstverteidigung ein umstrittenes Thema. Die scharfe Waffe schafft eine enorme Überlegenheit. Bereits ein vergleichsweise leichter Treffer mit der Klinge kann auch bei einer für einen Schlag oder Tritt völlig ausreichenden Abwehr zu schwersten Verletzungen führen. Die Bandbreite der in der Selbstverteidigung gezeigten Abwehrtechniken gegen Messerangriffe ist groß. Gibt man auf YouTube den Suchbegriff „Messerabwehr“ ein, muss man sich wundern, was da in Teilen der Kampfsportgemeinde verbreitet wird. Mit großem Selbstbewusstsein wird dort mitunter Verwegenes als unfehlbare Technik dargestellt. Kaum ein Bereich des Kampfsports wird derart kontrovers diskutiert.

Aus diesem Grund sind wir besonders froh, dass wir für den Techniklehrgang des Goshin-Jitsu-Verbandes zum Thema Messerabwehr am 7.11.2021 im Landesleistungszentrum in Porz mit Jörg Zirk und Ralf Müller profilierte Kampfsportler hatten.

Zunächst wurde auch mit Bezug auf die in der Presse der letzten Tage erwähnten Messerattacken besprochen, welche Arten von Messerangriffen häufig vorkommen und welche Verletzungsmuster hierbei häufig sind. Typischerweise erleiden die Opfer eine Vielzahl an Stich- und Schnittverletzungen. Schon hier zeigt sich, dass die unrealistischen Vorstellungen in Bezug auf die Messerabwehr häufig bereits mit dem Angriff selbst beginnen. Die Idee von einem einzelnen Hieb oder Stich, wie man es in Training und Prüfung immer wieder sieht, entspricht offenbar nicht der Realität. Vielmehr ist das Messer in der Mehrzahl der Fälle in ständiger Bewegung, es wird wieder und wieder gestochen oder geschnitten.

Zunächst wurden einige der üblichen „Schnittmuster“ gezeigt und eingeübt und nachfolgend die Abwehrtechniken stufenweise aufgebaut. Verschiedene Arten von Messern wurden vorgestellt, jeweils mit denen für diese Messer typischen Angriffsmustern. Die Abwehrtechniken zielen insbesondere darauf ab, durch harte Atemitechniken den Ansturm von Schnitten und Stichen möglichst frühzeitig zu unterbrechen, um möglichst wenig Verletzungen davon zu tragen.

Vielmehr sei angeraten, sich damit auseinanderzusetzen, dass es keine sichere Abwehr für einen Messerangriff gibt und kein falsches Sicherheitsempfinden suggeriert werden darf. Eine Technik zu trainieren, welche geeignet ist, eine Fluchtmöglichkeit zu eröffnen, oder nur das eigene Verletzungsrisiko zu minimieren, erscheint da sinnvoller und auch ehrlicher.

Der sehr gut strukturierte und didaktisch gelungene Lehrgang hat nach einhelliger Meinung der Teilnehmer etwas mehr Struktur und Ehrlichkeit in unsere Bemühungen um die Messerabwehr gebracht.

Ein Bericht von:   Ralf Müller

Bilder von:            Günter Tebbe

Schreib uns
Folge uns